Medienmitteilung der Jungfreisinnigen Oberwallis vom 28. Februar 2023
Vor einigen Tagen haben die Jungfreisinnigen Oberwallis über 600 Getränke mit aufgeklebten Stickern an die Schüler:innen verteilt. Ziel der Aktion war es, darauf aufmerksam zu machen, dass Kollegiumsschüler:innen sowohl im interkantonalen wie auch im internationalen Vergleich für den Maturaabschluss mindestens ein Jahr zu lange in die Schule gehen.
Leider ist es nicht so, dass uns dieses zusätzliche Jahr gegenüber unseren Nachbarkantonen an den Universitäten merklich zugute kommen würde. Der Blick über die Landesgrenzen hinaus stimmt uns nicht positiver. So ist es in Italien möglich, mit 23 Jahren den universitären Masterabschluss zu machen. Ein Oberwalliser, der noch Militärdienst absolvierte, ist jedoch mindestens 26 Jahre alt.
Auch ist die Schweizer Ausbildung im internationalen Vergleich derjenigen unserer Nachbarländer nicht grundsätzlich überlegen. Diese jüngeren, ähnlich ausgebildeten Ausländer:innen bewerben sich dann auf beliebte, gut bezahlte Jobs bei Schweizer Unternehmen. Sich als 26-jährige Walliser:in ohne Berufserfahrung gegen eine 26-jährige italienische Mitbewerber:in mit 3 Jahren Berufserfahrung durchzusetzen, ist nahezu unmöglich.
Die aktuelle Situation führt zudem zu mehr Chancenungleichheit. Denn Oberwalliser Gymnasiast:innen aus gutem Hause können es sich leisten, das Gymnasium für Tausende Franken ausserkantonal zu besuchen und gewinnen dadurch ein Jahr. Eine Reduktion auf vier Jahre bietet sich auch aus finanzieller Sicht an, da junge Oberwalliser:innen dadurch früher in die AHV sowie die Pensionskassen einzahlen und die Kantonskasse um ein Jahr weniger belasten. Zudem kann dem Lehrermangel entgegengewirkt werden. Diese und andere Argumente sowie die Reaktionen der Schüler:innen zeigen uns: #4Statt5 Jahre Gymnasium genügen. Wir bleiben dran!