Leserbrief von Sirino Clausen vom 16. Juni 2023

Die Altersvorsorge rangiert momentan auf Platz 2 des Schweizer Sorgenbarometers, und das zu Recht. Die langfristige und nachhaltige Finanzierung ist derzeit nicht gesichert. Vor 60 Jahren finanzierten sechs Erwerbstätige eine Rentnerin oder einen Rentner. Heute sind es nur noch drei Erwerbstätige pro Rentner. Dieser systemische Fehler muss behoben werden.

Eine mögliche nachhaltige Reformoption ist die Renteninitiative, die von den Jungfreisinnigen vorgeschlagen wurde. Eine kürzlich veröffentlichte UBS-Studie unterstützt die Berechnungen der Initiantinnen und Initianten: Die Annahme der Renteninitiative würde eine langfristige und nachhaltige Finanzierung der AHV gewährleisten. Die Renteninitiative setzt genau dort an, wo das Problem liegt: Sie erhöht das Rentenalter für beide Geschlechter bis 2033 auf 66 Jahre und bindet es anschliessend an die Lebenserwartung, was gerecht ist und dem Versicherungsgedanken der AHV entspricht.

Jedoch sind weder der Bundesrat noch das Parlament gewillt, Lösungen für eine nachhaltige Finanzierung zu erarbeiten, sondern vertrösten auf einen späteren Zeitpunkt. Die Angst, Wählerinnen und Wähler vor den Wahlen abzuschrecken, ist zu gross.

Es ist an der Zeit, diese politische Prokrastination zu beenden. Daher empfehle ich: Wählen Sie im Wahlherbst zukunftsorientiert und unterstützen Sie die Renteninitiative 2024 an der Urne, um eine generationengerechte Altersvorsorge zu sichern.

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Gerade im politischen Kontext, wenn es um etwas so Wichtiges wie die Finanzierung der Altersvorsorge geht, sollten wir auf diese Volkswahrheit hören.