Medienmitteilung der Jungfreisinnigen Oberwallis vom 3. November 2023

Dass Nantermods Antritt zum zweiten Wahlgang nicht nur bejubelt wird, war zu erwarten. Dass diesem aber das Kostenargument entgegengebracht wird, überrascht. Es stimmt: Der zweite Wahlgang wird bereits budgetierte Kosten von einer halben Million Franken verursachen. Das ist viel Geld. Bis man sich vor Augen hält, dass wir jedes Jahr rund 160 Millionen Franken in den Oberwalliser Autobahnbau «investieren». Dem wird der eine oder andere entgegnen, dass dieser aber von Bundesbern finanziert werde. Jedoch werden 4%, also über 6 Millionen, vom Walliser Steuerzahler getragen. Damit «investieren» wir jährlich zwölf zweite Wahlgänge in ein Bauprojekt, das vor Jahrzehnten hätte fertiggestellt sein sollen und wohl noch in Jahrzehnten nicht fertiggestellt sein wird. Mittlerweile werden bereits befahrbare Abschnitte wieder geschlossen und renoviert.

Dieses Projekt, das unser Image schweizweit beschädigt hat, und die damit einhergehenden Skandale sind nicht zuletzt auf den Walliser Nepotismus in unserer Verwaltung zurückzuführen. Hier wurden während Jahrzehnten gut bezahlte Aufträge und Mandate nach Parteibüchlein, Bekannt- oder Verwandtschaften vergeben. Mit solchen Machenschaften gilt es zu brechen. Über die Kosten und Legitimität eines zweiten Wahlgangs zu diskutieren, schadet höchstens der politischen Beteiligung und damit unserer direkten Demokratie. Zumal dieser zweite Wahlgang alles andere als unnötig ist, wenn man bedenkt, dass die Mitte nur noch knapp einen Drittel der Stimmen ausmacht. Die Zeiten der absoluten schwarz-gelben Mehrheit sind nun doch schon einige Jahre her. Zwei Walliser Ständeräte aus zwei verschiedenen Parteien können in Bern mehr bewirken. Es ist wichtig, das beste und wirkungsvollste Walliser Duo nach Bern zu schicken. Dieses Duo heisst Nantermod/Rieder.